Monday, April 27, 2009

Doch nicht zuviel des Guten


Es gibt so etwas wie "zuviel des Guten". Ok, diese Erkenntnis war mir auch schon bekannt, bevor ich nach der Arbeit nach Hause kam und einen riesigen Sack frischen Spinat in meinem Kühlschrank vorfand.

Mein Papa weiß, dass Spinat zu meinen derzeitigen Lieblingen gehört und hat bei seinem kürzlichen Abstecher zum Markt an seine hart und lange arbeitende Tochter gedacht und ihr eine "kleine" Vitaminbombe mitgebracht.

Ich liebe solche Gesten. Als Single ist man es nicht gewohnt, dass der einzige Mensch, der sich wirklich für sein leibliches Wohl und Nahrungsaufnahme kümmert, man selbst ist.
Die meiste Zeit ist das ist ok, ehrlich. Ich liebe es, nach meinem persönlichen Geschmack zu kochen und einzukaufen. Viele meiner Freunde, die mit einem Partner zusammenleben, haben die Begriffe "gesunde Ernährung", "Abwechslung" und "Exotik" schon lange aus Ihrem Wortschatz gestrichen, wenn es ums Essen geht, weil sich der Partner nach dem Prinzip "was der Bauer nicht kennt, isst er nicht" ernährt.

Trotzdem oder gerade deshalb bin ich gerührt, wenn man mir ungefragt einen Kilo Blattspinat in den Kühlschrank stellt. Das einzge Problem mit frischem Gemüse vom Markt ist allerdings, dass es in gewisser Weise wie eine tickende Zeitbombe ist. d.h. man muss kreativ sein, wenn es darum geht, es zu verwerten.

Also hab ich eine Bestandsaufnahme gemacht um mich danach auf exzessive Internetrecherche zu begeben. Nicht zu deftig sollte es sein und trotzdem wollte ich den Spinat nicht einfach kochen und pürieren. Nach gedünstetem Spinat stand es mir irgendwie auch nicht und Salat hatte ich irgendwie jeden Tag zu Mittag, weil die Kantine in letzter Zeit nichts hergab.

Aber diese Frittata. Die hörte sich einfach perfekt an.
Ich hatte in meinem Auslandssemester schon einmal Frittata gegessen - damals mit Kartoffeln - und muss sagen, dass ich damals nicht übermäßig begeistert war. Sie war nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend. Auf Idee, dass man da noch andere Dinge als Kartoffel verwerten kann, wäre ich daher gar nicht erst gekommen.

Und dann stieß ich irgendwann auf dieses Rezept, das schon weit mehr meinen Geschmack traf. Ich habe zwar einige Modifikationen gemacht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Ich werde das Rezept sicherlich in der Nähe behalten, da es kaum etwas gibt, was sich besser eignet, die unterschiedlichsten Gemüsesorten zu verwerten und gleichzeitig braucht man sich auch um die Proteinquelle keine sorgen machen. Und wer hätte gedacht, dass sich Frittata wunderbar im Kühlschrank aufbewahren und am nächsten Tag aufwärmen oder kalt essen lässt? Eben, ich auch nicht.

Frittata mit Spinat, Rucola und Tomaten

für 4 Personen

6 Eier
125g griechischer Joghurt (alternativ: Crème Fraîche, Schlagobers/Sahne, Sauerrahm/Schmand)
100g frischer Blattspinat
100g Rucola
8 Cherrytomaten, halbiert
30g Feta
Salz & Pfeffer
Olivenöl

Eier schaumig schlagen. Danach Joghurt und Feta unterrühren.
Spinat, Rucola und Tomaten hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen.
In einer großen, beschichteten Pfanne etwas Olivenöl erhitzen.
Ei-Masse einfüllen und Deckel auf die Pfanne setzen. Ca 8-10 Min.auf mittlerer Hitze stocken lassen (immer wieder leicht anheben und kontrollieren, ob sie nicht anbrennt).
Dann umdrehen (am besten einen großen Teller zur Hilfe nehmen) und auf der anderen Seite ebenfalls noch wenige Minuten stocken lassen.
Am besten noch warm servieren.

Saturday, April 18, 2009

Improvisation aus Tempeh, Gemüse & Quinoa


Zur Zeit ist mein Magen schwer angeschlagen. Seit einigen Tagen schlägt sich bei mir einiges in wahrsten Sinne auf den Magen und mich plagen regelmäßig Krämpfe und Übelkeit. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, heute einen Entlastungstag einzulegen. Der heutige Tag hat also ganz und gar meinem persönlichen Wohlbefinden gehört: Schlafen, Lesen, viel Trinken und nur ganz leicht essen, damit sich Körper und Geist wieder regenerieren können.

Ich möchte euch aber nicht meine allererste Erfahrung mit Tempeh vorenthalten. Als ich vor einigen Wochen hier auf ein Rezept mit Tempeh gestoßen bin, wurde mein Interesse geweckt. Tempeh ist eine hochwertige, cholesterinfreie Proteinquelle, die man normalerweise in der Nähe von Tofu in gut sortierten Bioläden oder beim Asiaten findet. Es sieht ein wenig wie Styropor aus und hat roh (ich hab es natürlich gleich pur gekostet) vom Geschmack her ein wenig wie Camembert, finde ich.

Als ich also vor einiger Zeit auf dem Naschmarkt fündig geworden bin, musste ich natürlich gleich zuschlagen. Daheim vorm Kühlschrank musste ich dann einmal eine Bestandsaufnahme machen, um zu sehen, wie ich meine Beute denn nun zubereiten sollte.
Ein wenig Internetrecherche und ich hatte eine ungefähre Vorstellung davon, was man mit Tempeh so alles anstellen kann.

Also improvisierte ich und kreierte so eine Art gesunden Mischmasch mit Gemüse, Tempeh und Quinoa (eine weitere meiner Lieblingszutaten). Nachdem ich diese Pfanne bereits vor Ostern einmal am Abend nach der Arbeit gemacht habe und ich nur das Post so lange vor mir hergeschoben habe, kann ich mich nicht mehr so genau an die Mengen, die ich damals verwendet habe, erinnern, aber man kann da im Prinzip nach Lust und Laune vorgehen.

Gemüsepfanne mit Tempeh, Quinoa und Mexiko Salsa

für 2-3 Portionen

ca. 500g Gemüse, in kleine Stücke geschnitten (ich habe Zucchini, Kohlsprossen, Paprika und eine Handvoll getrocknete Tomaten verwendet)
ca. 200g Tempeh, in kleine Stücke geschnitten
ca. 1 Tasse Quinoa, zubereitet lt. Anleitung
Olivenöl
Mexiko Salsa
Salz & Pfeffer

Gemüse und Tempeh leicht mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 5 Minuten in einer großen Pfanne oder im Wok in etwas Olivenöl anbraten. Quinoa hinzufügen und das ganze gut durchmischen.
Nach Belieben Mexiko Salsa dazufügen und evtl. noch nachwürzen.

Die Reste lassen sich sehr gut im Kühlschrank aufbewahren und am nächsten Tag aufwärmen.

Wednesday, April 15, 2009

Back in the City

Nach einer Woche Housesitting im Haus meiner Eltern etwas außerhalb von Wien während diese im Urlaub waren, bin ich seit heute wieder zurück in der Stadt. Ich muss sagen, dass es bis jetzt leichter ist, als ich befürchtet hatte.

So sehr ich meine Wohnung liebe, und das tue ich wirklich - mit meiner kleinen, aber feinen Altbauwohnung mitten in der Stadt habe ich mir einen Traum erfüllt - so sehr genieße ich es auch mal raus aus der Stadt zu kommen. Während meiner Jugend konnte ich an nichts anderes denken, als in die Stadt zu ziehen, wo immer was los ist und man fast zu Fuß alles erreichen kann. Umso mehr überrascht es mich selbst, wie sehr ich manchmal doch die Ruhe und Natur brauche um meine innere Balance zu finden.



Am Samstag vormittag fand ich mich also, anstatt wie üblich am Naschmarkt, in einem riesigen Supermarkt am Stadtrand wieder, wo ich für die Feiertage einkaufen wollte. Ich hatte ganz vergessen, dass es durchaus auch gewisse Annehmlichkeiten mit sich bringt, alle Einkäufe in ein und demselben Geschäft zu erledigen und danach alles ins Auto, das direkt vor der Tür am Supermarktparkplatz steht, zu laden.

Und das war dann auch gewissermaßen mein Ruin. Wenn man seine Lebensmittel selbst nach Hause schleppen muss gibt es naturgemäß gewisse Grenzen. Sprich: man kann nur kaufen, was man auch tragen kann, Punkt. Wenn man allerdings ein Auto hat, das einem das abnimmt, braucht man darüber keinen Gedanken verschwenden, was in meinem Fall zur Folge hatte, dass ich mich plötzlich mit zig Kilo frischem Obst und Gemüse wiederfand.

Ich hatte Visionen: von Gemüse mit Couscous bis zu gesunden Obst-/Gemüseshakes über Salatvariationen und Frühstücksvariationen. Und ich wurde nicht enttäuscht: die letzten Tage waren bunt - auf meinen Tellern.

Eines der Highlights möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Dieser Salat entsprang einer spontanen Eingebung und dem Entschluss, Papaya trotz einer mehr als schlechten Erfahrung in der Vergangenheit, noch einmal eine Chance zu geben. Damals habe ich eine unreife Papaya erwischt, die - ähnlich wie Avocados - einfach nur grauenvoll schmeckte. Doch nachdem Papayas wahre Vitaminbomben sind, wollte ich ihnen noch einmal eine Chance geben: Und das war eine der klügsten Entscheidungen meines Lebens.

Ich möchte jetzt gar nicht anfangen, von Spinat zu schwärmen. Das würden den Rahmen hier sprengen. Nur so viel: Jedes Mal, wenn ich frischen Spinat aus dem Lande im Supermarkt entdecke, macht mein Herz einen kleinen Sprung.


Papaya-Spinat-Salat mit Mandeln

für 1 Person


1-2 Handvoll Spinatblätter
1/4 Papaya, geschält, entkernt und in kleine Stücke geschnitten
20g Mandeln gehobelt

Dressing:
1 EL Balsamico
1/2 TL Honig
1 TL Olivenöl
Salz&Pfeffer

Mandeln in einer Pfanne anrösten.
Spinatblätter in kleine Stücke reissen und mit Papayastücken vermischen.
Die Zutaten des Dressings miteinander vermischen und über Spinat & Papaya giessen. Das Ganze gut durchmischen.
Zum Schluss mit Mandelsplittern garnieren.

Wednesday, April 1, 2009

Kurz und knackig


Es gibt ein Rezept, das ich schon ewig mit euch teilen wollte. Ich hab's ein wenig zurückgehalten, weil ich euch nicht zu viele Salatrezepte hintereinander zumuten wollte und außerdem ist es im Prinzip ja auch fast zu simpel für eine Rezeptseite, aber andererseits ist die Kombi so lecker und ich liebe diesen Salat einfach abgöttisch und daher teile ich ihn euch dennoch. Vor allem, da man zur Zeit unglaublich gute und günstige Birnen bekommt, zahlt es sich auf jeden Fall aus, dem Ganzen mal eine Chance zu geben.

Ich habe lange nach einer netten Geschichte gesucht, in die ich dieses Rezept einbetten könnte, aber um ehrlich zu sein, fällt mir gerade nichts Passendes ein. Ich bin hundemüde, da ich dank der Zeitumstellung bereits seit Montag ein Schlafdefizit mit mir herumtrage, weil mein Körper noch immer glaubt, er muss mitten in der Nacht zum morgentlichen Workout antreten, während ich am Abend - Müdigkeit hin oder her - nicht zu einer vernünftigen Zeit einschlafen kann.

Deshalb, kurz und knackig ...

Endiviensalat mit Birne und Walnüssen

für 1 Person

1 Endivie
1 Birne (in dünne Scheiben geschnitten)
1 Handvoll Walnüsse

Dressing:
1 EL Balsamico
1 TL Honig
1 TL Walnussöl
Salz & Pfeffer

Endivie vierteln und in kleine Stücke schneiden und mit den Birnenscheiben vermischen.
Balsamico, Honig und Walnüssöl verrühren und etwas Salz und Pfeffer hinzufügen.
Dressing über Endivien und Birnen gießen und vermischen.
Vor dem Servieren Walnüsse darüber streuen.