Friday, June 26, 2009

Keine Schokolade, aber trotzdem ein Grund aufzustehen.

Ich habe den größten Teil meiner Jugend und auch meines Erwachsenenlebens ohne Frühstück verbracht.

Das ist keine Tatsache auf die ich Stolz bin. Vor allem weil sie auf einer skurillen Annahme beruht, dass man durch das Weglassen einer ganzen Mahlzeit doch einige Kalorien einsparen kann. Und das Frühstück erschien mir dabei die leichteste Entbehrung.

Als Kind habe ich noch täglich meinen Kakao von meinem Papa an mein Bett bekommen. Meistens habe ich dann mit geschlossenen Augen nach meiner Tasse gegriffen und sie dann auf meinem Nachtkästchen abgestellt. Nach wenigen Minuten hat der Schokoladegeruch mich dann zumindest dazu gebracht, meinen Kopf leicht anzuheben und - noch immer mit geschlossenen Augen - einige Schlucke zu trinken. Wenn man so will war Schokolade in flüssiger Form jahrelang für mich die Hauptmotivation in der Früh überhaupt meine Augen zu öffnen.

Wie es dann dazu gekommen ist, dass ich bis zu Mittag mit nüchternem Magen durchhalte - ich kann es mir nicht erklären. Mittlerweile liebe ich mein Frühstück, ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass sie meine liebste Mahlzeit des Tages ist. Ich mag einfach alles, was sich potentiell als Frühstück eignet, warum sich also diese einzigartige Gelegenheit, Müsli, Ceralien & Milchprodukte zu essen, entgehen lassen?

Vor einiger Zeit habe ich mein Repertoire an "perfekten Nahrungsmitteln um den Tag zu beginnen" erweitert: um Müslistangerln. Sie sind sättigend, leicht gesüsst, aber keineswegs zu süß, sodass sie bereits in aller Früh den Insulinspiegel Achterbahn fahren lassen. Sie haben nur einen Nachteil: Sie sind für meine Begriffe fast eine Spur zu groß vor dem Hintergrund, dass mein ausgewogenes Frühstück in jedem Fall auch etwas Joghurt/(Soja-)Milch, o.ä. und etwas Obst beinhaltet. Außerdem geht der tägliche Kauf - frei nach dem Motto "auch Kleinvieh macht Mist" auch auf Dauer ins Geld.

Was liegt also näher um sich selbst in die Küche zu schwingen und zu experimentieren. Bei mir hat das alles mit einer ausgiebigen Internetrecherche und einer Bestandsaufnahme meiner Vorräte begonnen.

Und das Ergebnis ist so sensationell, dass ich es eigentlich selbst kaum glauben kann. Sogar meine Schwester, die um alles, was zu gesund ist, und alles, was Rosinen beinhaltet im Speziellen, generell einen großen Bogen macht, war begeistert.

Ich habe es übrigens in einer Kastenform gebacken, das nächste Mal möchte ich es aber in Muffinformen backen. In diesem Fall verkürzt sich alerdings auch die Backzeit.


Müsli-Bananen-Frühstücks-Brot

2 große Eier
30g Zucker
100g Vollkornmehl
100g Weizenmehl
2 Bananen
1 TL Natron
1 Prise Salz
1 Pkg Vanillezucker
100ml Milch
ca. 200g Müsli (getrocknete Früchte, Rosinen, Nüsse grob gehackt, etc.)
30g Haferflocken
20g Weizenkleie
3/4 Tasse kochendes Wasser
1 TL Zimt
1 EL braunen Zucker zum bestreuen

Haferflocken & Weizenflocken in einer Schüssel in heißem Wasser für ca 1 Std. quellen lassen.

Backrohr auf 160°C vorheizen.
Bananen pürieren und mit Milch und Eiern verrüren.
Das überflüssige Wasser der Haferflocken-Weizenkleie-Mischung abseihen und den Brei zur Bananenmischung hinzufügen.
In einer weiteren Schüssel Mehl, Soda, Salz und Zimt mischen.
Die trockenen Zutaten in die Bananenmischung einrühren. (evtl. Knethaken verwenden).
Zum Schluss Rosinen & Nüsse einrühren.
Teig in eine befettete Kastenform füllen.
Bei 160°C ca. 50 Min. backen.
Auskühlen lassen und servieren.

Schmeckt am nächsten Tag übrigens meiner Meinung nach sogar noch besser.

Tuesday, June 23, 2009

Von Inspirationen und neuen Lieblingen

Es kommt nicht häufig vor, doch gelegentlich kommt mir ein Buch unter, in das ich komplett eintauchen möchte, und meistens auch tue. Ich lese für mein Leben gerne und viel, aber unter den vielen guten Büchern, die mir unter kommen, schaffen es trotzdem nur wenige, mich so richtig in ihren Bann zu ziehen.

Eines davon war kürzlich Molly Wizenberg's Buch "A Homemade Life". Molly's Blog Orangette ist schon seit längerem einer meiner Favoriten, aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass ihr Buch - eine Mischung aus Kochbuch und Memoir - mich so berühren und mitreissen wird. Spätestens jetzt ist sie für mich zu einer absoluten Inspiration geworden - nicht nur was das Kochen betrifft, sondern vor allem ihre Einstellung dazu. Diese Fähigkeit, kulinarische Erlebnisse in Worte zu fassen und gleichzeitig in eine faszinierende Geschichte aus ihrem Leben einzubinden, ist eine Gabe. Ich würde alles dafür geben, eines Tages annähernd so schreiben zu können.

Bis dahin lasse ich mich aber inspirieren und mitreissen und ich möchte auch gleich ein Rezept daraus mit euch teilen.

Falls ihr euch, wie ich, bis jetzt nur begrenzt für Fenchel begeistern konntet - bitte trotzdem weiterlesen. Versprecht mir, diesem Rezept trotzdem eine Chance zu geben, mir zuliebe. Denn die Chancen stehen gut, dass es eure komplette Einstellung zu Fenchel ändern wird.

Die Kombination aus Fenchelgeschmack mit der fruchtigen chinesischen Birne und dem Parmesan ist so einzigartig, dass sie auch Fenchelgegnern eine neue Welt eröffnet.


Fenchel-Birnen-Salat
aus Molly Wizenberg's, A Homemade Life

für 2 Personen als leichte Mahlzeit oder 4 Personen als Vorspeise

1 Fenchelknolle
1 chinesische Birne (alternativ: Birne oder Apfel)
1 Stk. Parmigiano Reggiano
Olivenöl
Salz & Pfeffer
Zitronensaft

Fenchelknolle halbieren und in dünne scheiben schneiden.
Birne vierteln, Gehäuse entfernen, ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.
Auch einem Teller zuerst eine Schicht Fenchel anrichten.
Mit Salz, Pfeffer & Olivenöl beträufeln.
Als nächstes eine Schicht Birnenscheiben anrichten und mit etwas Zitronensaft beträufeln.
Eine Schicht Parmesan drüberreiben.
Als nächstes wieder mit einer Schicht Fenchel weitermachen. Wieder mit Olivenöl, etc. beträufelt und wie zuvor mit den weiteren Schichten weitermachen bis alles aufgebraucht ist.
Servieren & genießen.

Sunday, June 21, 2009

Der macht alles andere als sauer

Ich erinnere mich nicht, dass es in meiner Kindheit oft Kuchen bei uns zu Hause gab. Was aber nicht heißt, dass meine Mama keine Süßspeisen für uns gemacht hat - ganz im Gegenteil.

Da gab es eine Phase, in der ich fast täglich Germknödel verlangt habe - bis ich eines Tages eine Magenverstimmung danach bekommen habe und bis heute kann ich Germknödel nicht einmal riechen ohne dass mir davon übel wird, aber das ist eine andere Geschichte. Und dann hat meine Mama noch sensationelle Aufläufe gemacht. Und meinen Milchreis habe ich sogar noch als ich studiert habe, gelegentlich als Seelennahrung genossen.

Aber Kuchen ... aus irgendeinem Grund verbinde ich meine Kuchenerinnerungen hauptsächlich mit meiner Oma - vom gelegentlichen Blechkuchen, wenn Besuch zum Kaffee gekommen ist, mal abgesehen.

Erst als ich schon in meine eigene Wohnung gezogen bin, habe ich erkannt, dass Kuchen durchaus alltagsfähig ist. Er eignet sich perfekt als Nachmittagssnack, aber auch als Frühstück oder Dessert. Und es gibt auch leichtere Varianten, die man - in Maßen genossen - auch ohne schlechtes Gewissen genießen kann.

In meiner Familie ist Kuchen allerdings mit besonderen Gelenheiten verbunden und deshalb - ganz nach dem Motto: wenn schon, dann aber richtig - darf es dann auch ein wenig deftiger sein. Was mich bei meinem Lemon-Yoghurt-Cake (Zitronen-Joghurt-Kuchen) in einen Zwiespalt gebracht hat: Einerseits liebe ich diesen Kuchen, weil er nicht nur einfach ist, sondern auch leicht, und durch die Zitrone, sommerlich, fruchtig schmeckt. Durch den Joghurt ist er auch ohne Unmengen an Fett schön saftig.

Meiner Meinung nach einfach ideal. Doch die Damen meiner Familie lieben es nun einmal cremig und da ich es nicht übers Herz bringe, zuzusehen, wie sie bei so etwas Sensiblem wie Kuchen Kompromisse eingehen müssen, habe ich auch eine Frischkäse-Zitronen-Buttercreme dazu gemacht, die äußerst gut angekommen ist. Ich persönlich finde ihn aber auch ohne perfekt.


Lemon-Yoghurt-Cake (Zitronen-Joghurt-Kuchen)
Rezpet für Kuchen & Creme von Orangette

Für den Kuchen:

80ml Pflanzenöl
250g Naturjoghurt
200g Zucker
2 große Eier
1 Pkg Vanillezucker
1 TL Rum
240g Mehl
1 Pkg Backpulver
1 TL Natron
1 Prise Salz
Saft und Schale 1 Bio-Zitrone

Backrohr auf 180 °C vorheizen.
Eine Kastenform (oder Springform mit 25cm Durchmesser) einfetten.
Joghurt & Zucker schaumig rühren.
Eier einzeln hinzufügen.
Öl, Rum, Zitronenschale & -saft hinfügen.
In einer zweiten Schüssel Mehl, Backpulver, Natron & Salz vermischen.
Die Mehlmischung langsam in die Joghurt-Ei-Mischung unterrühren.
Ca. 30 Min. backen. Mit einem Stäbchen in den Teig fahren - wenn es beim Herausziehen sauber bleibt, ist der Kuchen fertig.
Auskühlen lassen und entweder pur oder zu Frischkäse-Zitronen-Buttercreme servieren.

Frischkäse-Zitronen-Buttercreme

250g Frischkäse
2 EL Butter
Saft 1/2 Zitrone
ca. 3 EL Puderzucker (am besten nach individuellem Geschmack abschmecken)

Zutaten gut miteinander vermischen und zum Kuchen servieren.

Monday, June 8, 2009

Kohlsalat mal anders


Hatte ich euch eigentlich schon von meiner kleinen Kohl-Obsessions-Phase erzählt?

Ok, ok, ich erspare euch die Details, aber soviel sei gesagt: Ich finde, Kohl ist eine der am meisten unterschätzten und zu unrecht von vielen verschmähten Gemüsesorten. Er ist nicht nur sehr gesund, sondern eignet sich auch für unterschiedlichste Zubereitungsformen. Man kann ihn mit etwas Sojasauce im Wok anbraten, oder eben auch zu Salat verarbeiten.

Dieses Rezept habe ich vor einiger Zeit bei KathEats gefunden. Nachdem die Saucen natürlich bei uns nicht zu bekommen waren, habe ich hier selbst ein wenig herumexperimentiert und eine, wie ich glaube, gute Ersatzkombination entdeckt.

Der Salat eignet sich sehr gut als Beilage zu Fleisch (ich kann nicht genau sagen, warum, aber ich stelle ihn mir als ideale Beilage für Burger oder Gegrilltes vor) oder als leichte Mahlzeit mit Brot.

Ich habe ihn als i-Tüpfchelchen noch mit gerösteten Mandeln serviert.

Coleslaw (Kohlsalat)
adaptiert von KathEats

für 4 Personen als Beilage

1/4 Weißkohl
1 Karotte geraspelt
1 Handvoll Nüsse (z.B. Mandeln, Walnüsse, etc.)

Für das Dressing:
2 TL Mexiko Salsa
1 TL Senf
1EL Balsamico
Salz & Pfeffer

Kohl in dünne Streifen schneiden und mit Karotten und Nüssen vermischen.
Die Zutaten für das Dressing verrühren und mit dem Gemüse vermischen.
Mit Salz und Pfeffer würzen.

Thursday, June 4, 2009

Regenbogen-Sommersalat

Ich kann ehrlich behaupten, dass ich dieser Tage zumindest einmal täglich Salat esse. Und ich liebe es. Viele würden bei dieser Aussage vermutlich die Augen verdrehen, mich à la Polly Adler als "Salateinspeichlerin" abstempeln, die keien Ahnung hat, was gut ist und schon gar nicht, wie man das Leben richtig, und ohne Reue genießt.

Aber die Wahrheit ist: für mich gibt es essenstechnisch kaum eine aufregendere Spielwiese als Salate. Klar, wenn ich täglich grünen Salat mit Essig-und-Öldressing essen würde, stünde mir das vermutlich bereits nach dem ersten Tag bis zum Hals. Aber so spaziere ich im Idealfall über denn Naschmarkt und lasse mich von der überwältigenden Auswahl an saisonalen Gemüse- und Obstsorten zu neuen Kreationen inspirieren. Dabei sind keine Grenzen gesetzt.

Und jeder, der hier schon ein wenig herumgeschmöckert hat, weiß, dass ich es auch liebe, Obst in Salate zu integrieren. Angefangen hat das mit diversen Wintersalaten und seitdem kann ich mir gar nicht anderes mehr vorstellen.

Ich habe einmal gelesen, dass man, um sich nach einem Essen richtig satt und zufrieden zu fühlen, alle Geschmacksrichtungen - süß, sauer, salzig und bitter - vereinen muss. Ich habe das bei mir selbst genauer beobachtet und bin seither davon überzeugt, dass da etwas Wahres daran ist und versuche das weitestgehend auch umzusetzen.

Diese Salatvariation verkörpert für mich pure Sommerstimmung:

- heimische Erdbeeren
- reife Pfirsiche
- frischer Jungspinat,
- leicht angeröstete Walnüsse
- Mix aus diversen Blatsalaten

Für das Dressing

1 EL Zitronensaft
1 EL Lemon-Balsamico bianco
1 TL Olivenöl (alternativ: Nussöl)
1 TL Honig
Salz & Pfeffer

vermischen.

Und dazu etwas Cottage-Cheese, Ricotta oder griechischer Joghurt (besonders cremig und proteinreicher als normaler Joghurt!)

Tuesday, June 2, 2009

Schnelle Gemüse, Kichererbsen-Pfanne

Ich liebe es, stundenlang in Kochbüchern zu schmöckern, aufwändige Menüs zu planen und Freunde zu Familie zu bekochen. Bei diesen Gelegenheiten muss es dann immer ausgefallen, ja einfach etwas Besonderes, sein.

Wenn ich allerdings für mich selbst koche, bevorzuge ich es vor allem simpel. Was keinesfalls mit langweilig gleichzusetzen ist.

Auch in meinem Kühlschrank fristen diverse Tiefküchgerichte, die in den meisten österreichischen Haushalten zu finden sind, ihr Dasein - für "Notfälle" (wobei ich bis heute gar nicht so genau sagen könnte, an welche "Notfälle" ich dabei genau gedacht hatte, als ich diese Gerichte in mein Einkaufswagerl verfrachet habe.) sozusagen - aber in meinem Fall ist das eher ein tristes Dasein. Generell kann ich Fertiggerichte nämlich wirklich nicht ausstehen. Meistens kann man gar nicht mehr genau sagen, welche Zutaten sich eigentlich darin befinden, da ihr vermutlich fahler Geschmack mit viel Salz und irgendwelchen Geschmacksverstärkern überspielt wird. Ich mich hier auf keinen Fall als Gesundheitsapostel aufspielen - es gibt durchaus auch Fertiggerichte, die ich gelegentlich ganz gerne mag. Aber im Allgemeinen greife ich eher lieber zu etwas Selbstgemachtem.

Doch was tun, wenn es mal richtig schnell gehen muss? Wenn ich hungrig aus dem Büro komme (und das ist an 90% der Tage der Fall), habe ich normalerweise weder Zeit noch Lust aufwendige Gerichte zuzubereiten. Man hat schließlich noch anderes zu tun, als nur Essen, Arbeiten und Schlafen...

An den meisten Tagen findet sich dann irgendwelches Gemüse im Kühlschrank, dass ich dann klein schneide und in etwas Olivenöl anbrate und mit einer gesunden Proteinquelle - wie z.B. Bohnen, Hülsenfrüchten, Tofu, Tempeh, etc. ergänze.


Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, aber als kleine Anregung, was ich gerade daheim hatte:

(1-2 Portionen - je nach Appetit)

1/2 Zucchini
2 Tomaten
1/2 Paprika
1/2 Zwiebel, in kleine Würfel geschnitten
1 TL Olivenöl
1 Handvoll Kichererbsen (entweder aus der Dose oder fertig zubereitete, getrocknete Kichererbsten)
Salz & Pfeffer
Optional: Mexiko Salsa

Gemüse klein schneiden.
In einer Pfanne, etwas Olivenöl erhitzen und Zwiebel kurz anbraten.
Das restliche Gemüse, Salz & Pfeffer hinzufügen und 2-3 Minuten rösten.
Kichererbsten hinzufügen und weitere 2 Min. rösten.
Mit Mexiko Salsa servieren.